Digitalisierung: Neue heile Arbeitswelt?

83 % aller Arbeitnehmer*innen in Deutschland arbeiten heute mit digitalen Mitteln.

Neue Technologien können Beschäftigte bei ihrer Arbeit unterstützen und entlasten (z. B. beim Tragen und Heben schwerer Lasten) und schaffen einigen von ihnen mehr Flexibilität (Stichwort: Home-Office und mobiles Arbeiten). Also: Schöne neue digitale Arbeitswelt? Ganz so ist es leider nicht, wie der jährlich erscheinende „DGB-Index Gute Arbeit 2022“ zeigt.

Befragt wurden 6.689 zufällig ausgewählte abhängig Beschäftigte im Zeitraum von Januar bis Juni 2022. Im Fokus der Erhebung stand die Frage: Wie bewerten die Beschäftigten die Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung auf die Qualität ihrer Arbeitsbedingungen?

Mit zum Teil überraschenden Ergebnissen!

Nicht nur Segen: Zusätzliche Belastungen durch Digitalisierung
So gaben 40 % der Befragten an, dass durch die Digitalisierung ihre Arbeitsbelastung sogar eher zugenommen hat. Eine mögliche Ursache: eine stärkere Fremdbestimmung bei der Geschwindigkeit, in der Arbeiten ausgeführt werden müssen, beispielsweise durch eine Maschinen-Taktung oder Workflow-Management-Systeme. Mehr als 40 % der Beschäftigten erklärten, dass die Technik ihr Arbeitstempo in hohem oder sehr hohem Maß diktiert.

Betriebliche Maßnahmen, um Belastungen, die mit der Digitalisierung einhergehen, zu reduzieren, haben hingegen nur 29 % der Arbeitgeber ergriffen.

Zudem fühlen sich Arbeitnehmer*innen immer mehr der Technik ausgeliefert. 44 % der Beschäftigten meinen „gar keinen“ und 34 % nur „in geringem Maß“ Einfluss darauf nehmen zu können.

Besser mit Betriebsrat: Beschäftigte in Unternehmen mit Betriebsrat haben wieder die Nase vorn!
Hier gibt es mehr betriebliche Schulungsangebote, Regelungen zum Schutz vor Überwachung und mehr betriebliche Maßnahmen zur Reduzierung von Belastungen.

Alle Ergebnisse der Studie findest du hier.

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